Richard Wagner leuchtet grün – und rot
Ein Symbol mit Geschichte geht in den Verkehr: Der Stadtentwicklungsausschuss hat beschlossen, an drei Ampeln am grünen Hügel die roten und grünen Fußgängersymbole durch stilisierte Darstellungen Richard Wagners zu ersetzen. Damit setzt Bayreuth als Kulturstadt ein kreatives Zeichen und greift eine Initiative auf, die aus der Mitte des Stadtrats stammt: Eingebracht wurde der Antrag bereits 2019 unter anderem vom Fraktionsvorsitzenden der Bayreuther Gemeinschaft, Stephan Müller.
Der ursprüngliche Verwaltungsvorschlag sah lediglich die grüne Figur als Wagner-Symbol vor. Doch auf eine klare Wortmeldung von BG-Stadtrat Karsten Schieseck entschied sich das Gremium mehrheitlich für beide Farben. Schieseck brachte es auf den Punkt: „Er ist rot und er steht – was soll man denn da verwechseln?“ Diese Argumentation überzeugte – Sicherheit und Verständlichkeit bleiben gewahrt, während Bayreuths kulturelles Erbe kreativ sichtbar gemacht wird.
Die geschätzten Kosten von bis zu 6.000 Euro sieht die Bayreuther Gemeinschaft als gut investiertes Geld in die Sichtbarkeit der Stadt. Während andere Städte wie München oder Augsburg mit Figuren wie Pumuckl oder dem Kasperl vorangegangen sind, steht Bayreuth mit Richard Wagner nun sinnbildlich an der Kreuzung zwischen Kultur und Alltag. Die Regierung von Oberfranken bestätigte in einer Rückmeldung, dass die Entscheidung im Ermessensspielraum der Stadt liegt – sofern Sicherheit und Verständlichkeit gegeben sind.
Die BG wird das Projekt konstruktiv begleiten – mit dem Ziel, Bayreuths Charakter im Stadtbild sichtbar zu machen. Eine charmante Idee, die nun Realität wird – ganz im Sinne einer lebendigen, kreativen Stadtentwicklung.
Unser Titelbild aus dem Jahr 2019 zeigt die Stadträte Halil Tasdelen, Stephan Müller, Christa Müller Feuerstein und Klaus Wührl-Struller sowie in der Mitte den Künstler Matthias Ose