Frank Hofmann zieht persönliche Konsequenzen – BG zollt Respekt und Anerkennung

Rücktrittserklärung im Haupt- und Finanzausschuss

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Bayreuth am 22. Oktober 2025 hat Frank Hofmann, erster Vorsitzender der Bayreuther Gemeinschaft, Oberbürgermeisterkandidat und Listenführer für die kommende Stadtratswahl, eine persönliche Erklärung abgegeben und seinen Rücktritt vom Stadtratsmandat bekanntgegeben.

Hofmann hatte sich nach eigenen Angaben bereits am Montag an das Rechtsreferat der Stadt Bayreuth gewandt, um sein Abstimmungsverhalten prüfen zu lassen. Anlass war ein Hinweis eines Geschäftspartners sowie eine anschließende Anfrage des Nordbayerischen Kuriers, ob Hofmann als Stadtrat an einem Bebauungsplan mitgewirkt habe und später in dem betreffenden Gebiet als Immobilienmakler tätig gewesen sei.

Hintergrund: Selbstüberprüfung und offene Erklärung

Frank Hofmann stellte in seiner Erklärung klar, dass er bei dem vom Kurier angefragten Bebauungsplan „Kreuzstein 4/18 – Neues Misch- und Wohngebiet Kreuzstein“ im Juli 2020 mit abgestimmt habe, dort jedoch niemals ein Grundstück vermittelt oder verkauft habe.

Gleichzeitig räumte er ein, dass er im benachbarten Bebauungsplangebiet „Technologieachse an der Universitätsstraße“ im August 2023 einen Vermittlungsauftrag angenommen hatte. Im Februar 2024 nahm er als Stadtrat an der Abstimmung teil, mit der das Gebiet auf Vorschlag der Verwaltung von einem Mischgebiet in ein Wohngebiet umgewidmet werden sollte.

„Nach eigener Prüfung muss ich feststellen, dass ich bei dieser Abstimmung besser hätte enthalten sollen“, so Hofmann. „Für diesen Fehler möchte ich mich bei allen Bayreutherinnen und Bayreuthern aufrichtig entschuldigen.“

Er betonte, dass der Verkauf des betreffenden Grundstücks ausschließlich auf Grundlage der bestehenden rechtsverbindlichen Planung erfolgt sei und ihm kein persönlicher Vorteil entstanden sei. Dennoch wolle er jeden Anschein einer möglichen Befangenheit vermeiden.

Bezug zur Wolfsbach-Affäre

Hofmanns Erklärung steht auch im Kontext der jüngst öffentlich diskutierten „Wolfsbach-Affäre“, bei der zwei CSU-Stadträte (Christian Wedlich und Michael Hohl) wegen Befangenheitsfragen in der Kritik standen.

Wie mehrere Medien berichteten, hatte einer der beteiligten Stadträte in E-Mails an Journalisten auf mögliche Parallelen zu Frank Hofmann verwiesen – was diesen schließlich zu einer Selbstüberprüfung und eigenen öffentlichen Stellungnahme veranlasste.

Während die rechtliche Bewertung seines Falls noch aussteht, zog Hofmann freiwillig die persönliche Konsequenz und erklärte seinen Rücktritt unmittelbar in der Sitzung.

„Allein der Anschein zählt“

In seiner emotionalen Erklärung sagte Hofmann:

„Allein der Anschein, dass ich befangen gewesen sein könnte, lässt mich nicht einfach unverändert weitermachen.“

Er habe sich diesen Schritt nicht leicht gemacht, ihn aber nach intensiver Rücksprache mit seiner Frau, seiner Fraktion und dem Vorstand der Bayreuther Gemeinschaft getroffen. Sein Rücktritt erfolgte mit sofortiger Wirkung – das Schreiben zur Mandatsniederlegung übergab er direkt an den Oberbürgermeister.

Zahlreiche Mitglieder des Stadtrats, darunter Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Fraktionen, würdigten seine Offenheit und gaben ihm in der Sitzung persönlich die Hand.

Weiterhin OB-Kandidat der Bayreuther Gemeinschaft

Trotz seines Rücktritts bleibt Frank Hofmann Oberbürgermeister- und Listenführer der Bayreuther Gemeinschaft für die kommende Stadtratswahl. Alle Kandidatinnen und Kandidaten der BG-Liste wurden vorab informiert und sprachen ihm ihr Vertrauen aus.

„Meine heutige Initiative ist für mich unverzichtbare Voraussetzung, um in Zukunft meine kommunale Arbeit fortsetzen zu können – wenn die Wählerinnen und Wähler dies wollen“, sagte Hofmann.

BG würdigt Haltung und Integrität

Die Bayreuther Gemeinschaft respektiert Frank Hofmanns Entscheidung ausdrücklich und würdigt seinen offenen Umgang mit der Situation. Sein Schritt steht für Transparenz, Verantwortungsbewusstsein und Integrität – Werte, die für die BG zentrale Grundlage kommunalpolitischen Handelns sind. Mit seiner Mandatsniederlegung hat Frank Hofmann ein Zeichen für Glaubwürdigkeit und politischen Anstand gesetzt.