Verabschiedung von Brigitte Merk-Erbe als Oberbürgermeisterin der Stadt Bayreuth
Es war eine würdige und mehr als verdiente Ehrung, die unserer ehemaligen Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe am Freitag den 2. Oktober 2020 mit der Verleihung der Bayreuth-Medaille in Gold und dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zuteil wurde. Den musikalischen Rahmen setzten Landmusigg sowie Urbain N’Dakon.
BG-Fraktionschef Stephan Müller hielt – nach der Begrüßung durch OB Thomas Ebersberger – die Laudatio. Die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm sagte in ihrem Grußwort unter anderem:
„Es ist ihr Bayreuth, das sie mitgestaltet haben, mit ihrem Wirken sind sie ein Vorbild für andere und das bleiben sie auch.“
Stephan Müller wies unter anderem auf die gute Entwicklung der Stadt in den vergangenen acht Jahren hin, er erinnerte an verschiedene Ereignisse, beschrieb die Bürgernähe von Brigitte Merk-Erbe wie auch ihren großen Einsatz in ganz verschiedenen Gebieten. Hier einige Textauszüge:
„Unsere Stadt Bayreuth, ich denke dies ist unstrittig, steht auf einem guten Fundament. Ein Fundament, das Brigitte Merk-Erbe ebenso wie ihre Vorgänger ständig weiterentwickelt hat. Mit vielen Unternehmen hat sie Kontakte gepflegt und so beigetragen, dass sich der Wirtschaftsstandort Bayreuth positiv entwickelt. Sie hat immer wieder darauf hingewiesen, dass nicht die Stadt oder die Oberbürgermeisterin die Arbeitsplätze schaffen, aber es wesentliche Aufgabe ist, sich um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kümmern… Bayreuth war in den vergangenen acht Jahren ein Ort mit gutem Investitionsklima.“
„Ich will auch daran erinnern, dass es Brigitte Merk-Erbe war, die das Thema Kinder- und Familienfreundlichkeit mit Entschiedenheit auf die Tagesordnung in der Kommunalpolitik gesetzt hat. Heute gibt es keine Gemeinde, keine Stadt mehr, die darauf verzichtet, ihr Angebot in Sachen Kinder- und Familienfreundlichkeit besonders herauszustellen.“
„Brigitte Merk-Erbe hat die Stadt Bayreuth auf vielen Feldern immer hervorragend vertreten und repräsentiert. Gleich ob regionale, nationale oder internationale Gelegenheit, gleich, ob große oder kleine Zuhörerschar: Brigitte Merk-Erbe ist mit ihren Worten und Sätzen nie beliebig gewesen. Sie hat sich vorbereitet, hat sich hineingedacht, hat den richtigen Ton gefunden.“
„Was mich persönlich bei der Amtsführung von Brigitte Merk-Erbe zudem im besonderen Maße beeindruckt hat, ist ihre Ruhe und Contenance in den Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse. Gut vorbereitet, stets sachlich, die Regeln der Höflichkeit beachtend, meist mit einem Lächeln und dennoch bestimmt, hat sie die Sitzungen geleitet. Das war nicht immer einfach, ist doch unser Stadtrat ein – sagen wir einmal – lebhaftes, selbstbewusstes und immer Stärke zeigen wollendes Gremium.“
„Brigitte Merk-Erbe hat sich nicht auf laute, sondern ruhige und sachliche Weise Gehör verschafft und eine als richtig erkannte Sache standhaft vertreten. Der Umbau der Stadthalle zum Friedrichsforum ist hier ein gutes Beispiel. Wohl niemand in der Bayreuther Kommunalpolitik hat sich so intensiv für dieses – für Stadt und Region – so bedeutende Vorhaben eingesetzt.“
„Ich will heute – stellvertretend für viele Menschen in unserer Stadt Danke sagen für Deine Leidenschaft für unsere Stadt und ihre Menschen. Ich will Danke sagen für Deinen Einsatz, Deine Empathie, Dein Engagement, Deine Zuwendung.“
Im Anschluss an die Rede von Stephan Müller wurde Brigitte Merk-Erbe die Bayreuth-Medallie in Gold verliehen und ihr wurde die Ehre der Eintragung in das goldene Buch der Stadt Bayreuth zuteil.
Brigitte Merk-Erbe sagte in ihren anschließenden Dankesworten unter anderem:
„Oberbürgermeisterin in der Heimatstadt gewesen sein zu dürfen, war für mich eine Aufgabe, die ich immer als große Ehre verstanden habe. Es ist eine Aufgabe, die ungeheuer Freude macht, was unter anderem dazu führt, dass die Anstrengungen, die mit einem solchen Amt ja auch verbunden sind, nicht oder nur in geringem Maße als solche empfunden werden.“
„In meinem Fall kommt hinzu, dass es natürlich eine ganz besondere Situation ist, als erste Frau in über 800 Jahren Stadtgeschichte an der Spitze der Stadtverwaltung gestanden zu haben. Dies ehrt und fordert zusätzlich.“
„Die mir gewährte Loyalität, Unterstützung, Offenheit, Vertrauen und das Zutrauen haben mir in den vergangenen Jahren deutlich mehr Kraft zugeführt als mir die gegenteiligen Erfahrungen an Kraft genommen haben. Ich habe mich von vielen Menschen in unserer Stadt getragen fühlen dürfen. Ich habe dies immer als besonderes Geschenk empfunden.“
„Dass in einem Gremium wie dem Stadtrat immer auch unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, liegt in der Natur der Sache und wird ja nur dann zum Problem, wenn das Ziel – die beste Lösung für Bayreuth – aus dem Blickfeld gerät. Es sind die konstruktiven Kräfte innerhalb eines Stadtrates, die großen Anteil an der guten Entwicklung einer Stadt haben.Gemeinsam können wir sagen: Viele zukunftsweisende Beschlüsse wurden gefasst und wir haben Bayreuth gemeinsam – und gemeinsam schließt selbstverständlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses mit ein – wir haben Bayreuth – so wie dies auch unter meinen Vorgängern der Fall war – wir haben Bayreuth gemeinsam weiterentwickelt.“
„Dass Menschen Vertrauen in unsere Institutionen und Verwaltungen haben, dass Menschen Vertrauen haben, dass da jemand ist, der ihnen zuhört, gerade dies gehörte für mich zu den entscheidenden Aufgaben in diesem Amt. Vertrauen und Zutrauen erfahren zu dürfen, das bringt ein großes Maß von Verantwortung mit sich und ist doch gleichzeitig ungeheuer viel größerer Lohn.“
„Es gibt viele wichtige Säulen für eine gute Stadtentwicklung, denken Sie nur an die wesentlichen Rollen der Wirtschaft, der Kultur, des Sports oder des Vereinslebens. Aber alle Säulen unserer Stadtentwicklung brauchen für die notwendige Stabilität das Fundament aus Zutrauen und Vertrauen, wie sie das Fundament aus Solidarität, Offenheit und Toleranz brauchen und sie brauchen den Willen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder gesehen und erlebt, in welch erheblichem Maße sich viele Menschen in Bayreuth in allen Lebensbereichen in unserer Stadt engagieren, ich habe ihren Willen und ihre Leistungsfähigkeit erleben dürfen, und ich habe erleben dürfen dass viele Menschen in unserer Stadt bereit sind zu Solidarität, zu Vertrauen und Zutrauen.
Auch und insbesondere hierfür möchte ich Danke sagen.“
Die vollständige Rede von Stephan Müller und die Dankesworte von Brigitte Merk-Erbe können nachfolgend als PDF-Dateien heruntergeladen werden.
Dankesworte Brigitte Merk-Erbe
Wir bedanken uns bei Sven Lutz, Tine Münzel, Stephan Müller und Ernst-Rüdiger Kettel für die Fotos.