Einkaufstouren mit fremden Geldern
Schaden beim Zentrum jetzt bei rund 250.000 Euro
Schlagzeilen macht seit nun mehr als einem Jahr das Zentrum. Es geht – Zeitungsberichten zufolge – um rund 250.000 Euro (ursprünglich war einmal von den Verantwortlichen im Zentrum ein Betrag von 150.000 Euro genannt worden, kurz darauf war dann von 190.000 Euro die Rede). Nun also 250.000 Euro, für die die inzwischen gekündigte Geschäftsführerin im Verlaufe von etwa zwei/drei Jahren Waren bestellt bzw. eingekauft haben soll.
Das Zentrum selbst hat, so hat es der derzeitige Geschäftsführer bei der Arbeitsgerichtsverhandlung im Oktober – einem Bericht des Nordbayrischen Kurier zufolge – mitgeteilt, Einnahmen von unter 100.000 Euro pro Jahr. Schwer vorstellbar, dass bei diesen Größenordnungen und diesem Verhältnis von Einnahmen zu Zuschüssen wirklich niemandem aufgefallen ist, dass hier etwas nicht stimmen kann.
Das jetzt anstehende Strafverfahren wird möglicherweise auch Aufschluss darüber geben, ob und wenn ja inwieweit der Geschäftsführerin ihre erstaunliche Einkaufstour erleichtert worden ist und wer gegebenenfalls für dieses „Erleichtern“ die Verantwortung trägt.
Es muss die Frage gestattet sein, ob nicht das Zentrum mit deutlich weniger Zuschüssen auskommen kann, da ja lange Zeit offenbar nicht einmal bemerkt worden ist, dass nach und nach scheinbar rund 250.000 Euro verschwunden sind, das Konto sich geleert hat und sich die Zustellungen von Päckchen und Paketen gehäuft haben.
Das Strafverfahren wird hier vielleicht Erkenntnisse liefern, wie so etwas möglich ist. Schön wäre, wenn die Verantwortlichen im Zentrum dem Wunsch von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und manchem Stadtrat nachkommen würden und die Vorgänge im Zentrum aus eigenem Antrieb und mit größtmöglicher Offenheit kommunizieren würden. Bisher drängt sich nicht der Eindruck auf, dass dies der Fall wäre.
Der vorstehende Beitrag stammt aus der aktuellen Ausgabe von „Bayreuth mittendrin“, die Sie unter dem folgenden Link herunter laden können: