Stadtdirektor: Pakt einer Herrenrunde
Ein sehr gut bezahlter Stadtdirektor und herausgehobener Referent der Stadtverwaltung, der selbst einmal für die SPD Oberbürgermeister werden wollte, kriegt auf seine alten Tage noch ein „bisschen“ monatliche Aufwandsentschädigung oben drauf und darf noch etwas länger bleiben.
In Bezug auf den Stadtdirektor ein neues und ganz besonderes Modell.
Erfunden hat es entweder der auch finanziell nutznießende Stadtdirektor selbst oder die Herrenrunde der Stadträte Dr. Stefan Specht (CSU), Thomas Bauske (SPD), Thomas Hacker (FDP) und Stefan Schuh (Junges Bayreuth). Letztere beantragten gemeinsam, dass der Stadtdirektor nicht nur für die kommenden fünf Jahre zum berufsmäßigen Stadtrat gewählt wird, sondern zudem auch all seine Aufgabengebiete bis weit in das Jahr 2022 behalten soll. Damit dürfte eine Umorganisation der Verwaltung und mit ihr einhergehend ein Generationenwechsel bis in das Jahr 2022 hinein in wesentlichen Bereichen nicht möglich sein.
Ex-Bundestagskandidat und Stadtrat Thomas Bauske (SPD), der nicht nur in der Einschätzung von so manchem echten Sozialdemokraten ungewöhnlich eng mit CSU und FDP verbandelt ist, begründete im Kurier das Vorgehen sicherheitshalber mit dem Fachkräftemangel in der Region.
Nicht dass irgendjemand auf die Idee käme, das einzige Ziel der Aktion sei, dass man Unruhe und Zwietracht verbreiten wolle und/oder man womöglich aus der Verpflichtung zu gegenseitiger Dankbarkeit handele. Man denke beispielsweise nur an die als Unterstützeranzeige geschaltete „Ergebenheitsadresse“ (so die Formulierung in einem Leserbrief im Kurier) des Stadtdirektors im OB-Wahlkampf 2012 zu Gunsten des damaligen CSU-Amtsinhabers. Das wäre ja dann so etwas wie Bayreuther Klüngel, doch Klüngel mag es vielleicht im Rheinland geben, in Bayreuth doch sicher nicht, oder?
Der vorstehende Beitrag stammt aus der aktuellen Ausgabe von „Bayreuth mittendrin“, die Sie unter dem folgenden Link herunter laden können: