Stadtbadturnhallen als dauerhaftes Notquartier für Flüchtlinge

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

wir wenden uns als Schulpfleger der Städtischen Wirtschaftsschule an Sie: Seit drei Monaten werden die beiden Stadtbadturnhallen als dauerhaftes Notquartier für Asylbewerber genutzt.

Wir sehen dafür die Notwendigkeit und unterstützen es selbstverständlich, dass die Stadt Bayreuth die Flüchtlinge aufnimmt. Und wir verstehen es auch, dass die Städtische Wirtschaftsschule (SWS), die Markgrafenschule, die Private Wirtschaftsschule (PWS) und zahlreiche Vereine die Stadtbadturnhallen in diesen Tagen nicht für Schul- und Vereinssport nutzen können.

Es ist uns bekannt, dass die Stadt Bayreuth und die Regierung von Oberfranken fieberhaft nach anderen Objekten suchen, um den Flüchtlingen bessere Bedingungen bieten zu können. Wir hoffen, dass die schwierige Suche bald erfolgreich sein wird.

Der Städtischen Wirtschaftsschule stehen ausschließlich die Stadtbadturnhallen zur Verfügung. Somit ist diese Schule vom Ausfall der Hallen besonders betroffen. Falls bei schlechtem Wetter der Sportunterricht im Städtischen Stadion nicht möglich ist, fällt der Unterricht für viele Klassen schlicht und ergreifend aus.

Sollte sich bis zum Beginn des kommenden Schuljahres im September nichts Neues ergeben, bitte ich, dass das Schulamt und das Sportamt Kontakt zu den anderen Bayreuther Schulen bzw. Vereinen aufnimmt, um nach einer solidarischen Lösung zu suchen: In diesem Fall bitten wir um eine Prüfung, ob der Ausfall der Sporthallen auf mehrere Schultern verteilt werden könnte, indem Schulen mit Sportstätten (WWG, GCE, Mittelschule St. Georgen) jeweils einige Stunden an die SWS abtreten. Das gleiche gilt für die Sportvereine in den Abendstunden.

Wie gesagt: Es geht nicht um die Tatsache als solche, dass die Hallen als Unterkünfte genutzt werden. Dafür haben auch die genannten Schulen und die betroffenen Sportvereine Verständnis. Es geht nur darum, dass andere Schulen und Vereine vorübergehend durch einen kleinen Verzicht helfen können.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Müller, Fraktionsvorsitzender

Ernst-Rüdiger Kettel, Stadtrat