Brigitte Merk-Erbe
Von Mai 2012 bis Ende April 2020 hatte mit Brigitte Merk-Erbe erstmals in der Geschichte der Stadt Bayreuth eine Frau den Chefsessel im Rathaus inne. Für die Bayreuther Gemeinschaft, deren Vorsitzende Merk-Erbe zehn Jahre war, ein bis dahin noch nie erreichtes Ergebnis.
Brigitte Merk-Erbe wurde als dritte und jüngste Tochter von Erika und Bernhard Merk am 18.Mai 1956 geboren. Nach dem Besuch der Luitpoldschule wechselte sie an das Richard-Wagner-Gymnasium in Bayreuth, wo sie 1975 das Abitur ablegte. Sie war sie viele Jahre Mitglied im örtlichen Schwimmverein und nahm an oberfränkischen und bayerischen Meisterschaften teil. Merk-Erbe hat Sonderpädagogik an der Universität Würzburg studiert und absolvierte eine Ausbildung zur Sonderschullehrerin. 1989 heiratete sie den Unternehmer und Journalisten Thomas Erbe. Von 1995 an war sie als Konrektorin stellvertretende Schulleiterin der Dr.-Kurt-Blaser-Schule im Heilpädagogischen Zentrum in Bayreuth. Sie ist Gründerin (2012) der Brigitte Merk-Erbe Stiftung zur Förderung der Bayreuther Vereine. Die Stiftung engagiert sich durch finanzielle Unterstützung für die Vielfalt des Bayreuther Vereinslebens.
Kommunalpolitisch arbeitet sie seit 1995 in der Wählervereinigung Bayreuther Gemeinschaft mit. 1996 kandidierte sie erstmals für den Stadtrat. Bei der Landtagswahl 1998 erzielte sie das drittbeste Ergebnis der Freien Wähler in Oberfranken. 1999 wurde sie zur Vorsitzenden der Bayreuther Gemeinschaft gewählt und bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2002 zog sie erstmals in den Stadtrat ein. Dort war sie unter anderem Mitglied im Bauausschuss, im Hauptausschuss und im Personalausschuss.
Im März 2006 erreichte sie bei der Wahl des Oberbürgermeisters mit 23,73 Prozent einen Achtungserfolg. Sechs Jahre später wurde sie zur Oberbürgermeisterin gewählt. Sie setzte sich – unterstützt von SPD und Bündnis 90/Die Grünen – am 25. März 2012 in der Stichwahl mit 52,77 % der Stimmen gegen Amtsinhaber Michael Hohl (CSU) durch. Bei der OB-Wahl im März 2020 mit insgesamt 7 Bewerbern erreichte sie im ersten Wahlgang erneut die Stichwahl. In der Stichwahl setze sich dann der von allen anderen Kandidaten – mit Ausnahme der Grünen – unterstützte Bewerber der CSU durch. Merk-Erbe erreichte trotz der Kooperation von CSU, SPD, FDP, DU und Jungem Bayreuth in der Stichwahl 46,4 Prozent.
Mit der Amtszeit von Brigitte Merk-Erbe sind viele wichtige Projekte für die Zukunft der Stadt verbunden. Nur Stichworte hierzu sind: Sanierung und Umbau der Stadthalle zum Friedrichsforum, Sanierung der Graserschule, Schaffung des neuen Wohngebiets Untere Rotmainaue, Schaffung des Medizincampus Oberfranken am Klinikum Bayreuth, der Erhalt der Klinik der Deutschen Rentenversicherung und verschiedene Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen wie REHAU AG, Amazon, Stäubli, Tennet, Käserei Bayernland. Zudem wurden in der Amtszeit von Brigitte Merk-Erbe die Finanzen der Stadt erheblich konsolidiert. Betrugen die Schulden der Stadt Bayreuth am Jahresende 2012 noch 122,9 Millionen Euro lagen sie am Jahresende 2019 bei 75 Millionen Euro.